FAQ - Häufige Fragen

Hier findest du meine Antworten zu Fragen, die mir von Teilnehmer*innen des Sprachförderkurses LAUTstark bisher gestellt wurden. Ich hoffe, sie helfen dir weiter.

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Allgemeine Fragen

Das kann ich sehr gut verstehen. Ich habe lange überlegt, wie ich den Kurszugang gestalte. Theoretisch würde ich gerne einen lebenslangen Zugriff garantieren. Das Problem: „Lebenslang“ ist so schwierig zu definieren und noch viel schwerer zu garantieren. Denn was mache ich, wenn ich mich in ein paar Jahren beruflich neu orientiere? Oder aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann?

Auch der deutsche Zahlungsanbieter Digistore24, über den ich verkaufe, erlaubt seit einiger Zeit keine Onlinekurse mit lebenslangem Zugriff mehr, da er dieses Versprechen als unseriös betrachtet. 

Meine Lösung aus dem Dilemma: Die gesamten Inhalte des Kurses habe ich in ein E-Book gepackt. Dieses E-Book und sämtliches Spielmaterial kannst du dir herunterladen und bekommst sie so für immer. 

Wenn ein Kind unkonzentriert wird, dann ist es gut, hinter das Verhalten zu schauen:

  • Ist die Konzentration aufgebraucht? Die Förderspiele sind zwar spielerisch, können aber sehr anstrengend sein. Es ist deshalb vollkommen in Ordnung, wenn sich ein Vorschulkind bei den Förderspielen aus dem Kurs nur wenige Minuten konzentrieren kann.
  • Braucht dein Kind eine andere Art Spiel? Vielleicht mag dein Kind Regelspiele nicht so gerne? Dann hilft es oft, sich eine Geschichte hinter dem Spiel auszudenken und eine Art Rollenspiel zu entwickeln. Oder du fragst dein Kind, wie es das Spiel spielen möchte, damit es ihm Spaß macht.

 

  • Ist es deinem Kind unangenehm, sich mit der Aussprache zu beschäftigen? Wenn Kinder „albern“ werden oder vom Spiel ablenken, ist nicht immer mangelnde Konzentration die Ursache. Je mehr Störungsbewusstsein bei deinem Kind vorhanden ist, desto unangenehmer kann es für dein Kind sein, sich direkt mit der Aussprache zu beschäftigen. Vielen Kindern hilft das Monsterspiel aus Modul 4, um sich mit den „lustigen Seiten“ von Aussprachefehlern anzufreunden. Manchen Kindern hilft ein Kuscheltier oder eine Handpuppe, die für sie spricht und die Förderspiele macht. 

Fragen zu Modul 1

Basiswissen der Sprachentwicklung

Ein Paukenerguss bedeutet, dass sich Flüssigkeit im Mittelohr befindet. Paukenergüsse entstehen, weil die Belüftung zum Mittelohr nicht mehr möglich ist, zum Beispiel bei einer vergrößerten Rachenmandel („Polypen“) oder langen Erkältungsphasen. Die Flüssigkeit im Mittelohr bewirkt, dass ein Kind Sprache dumpfer wahrnimmt. Wenn ein Kind in der sprachsensiblen Phase (0 bis 3 Jahre) immer wieder nicht gut hört, dann kann sich dies auf die Sprachentwicklung auswirken. Meistens betrifft die Verzögerung die Aussprache. Manchmal verzögert sich die Sprachentwicklung insgesamt. Das bedeutet, dass ein Kind auch eine verzögerte Grammatikentwicklung zeigt und weniger Wörter spricht.

Zu deiner Frage: Ob sich viele Paukenergüsse auch auf die allgemeine Entwicklung eines Kindes auswirken können, ist sicher individuell. Ich kenne dazu leider keine Studien. Aus meiner Erfahrung als Logopädin würde ich sagen: Allgemeine Entwicklungsverzögerungen werden nicht rein durch Paukenergüsse verursacht, sondern es gibt häufig mehrere Ursachen dafür, dass sich nicht nur die Sprache, sondern auch andere Entwicklungsbereiche verzögern.  

Im Zusammenhang mit Paukenergüssen ist noch wichtig zu beachten: Meistens atmen Kinder mit vielen Infekten und vergrößerten Polypen durch den Mund. Mundatmung als ständige Angewohnheit kann u.a. ein verändertes Kieferwachstum und Zahnfehlstellungen begünstigen. In meinem Artikel zu Mundatmung bei Kindern findest du dazu ausführliche Infos.

Kinder mit immer wiederkehrenden Paukenergüssen bekommen häufig eine sog. „Röhrchen-OP“. Dabei wird während einer ambulanten OP ein kleines Röhrchen in das Trommelfell gelegt. Dieses Röhrchen bewirkt, dass die Flüssigkeit abfließen kann und das Mittelohr wieder belüftet wird.

Nach einer Röhrchen-OP (oder wenn der Paukenerguss von selbst abgeklungen ist), kann ein Kind sofort wieder richtig hören. Viele Eltern berichten mir, dass sie den Effekt deutlich gespürt haben: Ihr Kind hat plötzlich wieder leiser gesprochen und auch hochfrequente Geräusche wahrgenommen. Der Effekt auf die Sprachentwicklung wird sehr unterschiedlich berichtet: Manche Eltern erzählen, dass sich die Sprache schon wenige Wochen nach der OP stark verbessert habe. Andere Eltern merken diese Auswirkungen nicht so schnell.

Tatsächlich brauchen viele Kinder noch logopädische Therapie, auch wenn sie wieder gut hören können. Denn die Sprachlaute wurden während der Zeit des dumpfen Hörens falsch gespeichert. Die falsche Speicherung bleibt oft bestehen. Um die falsche Speicherung aufzulösen, braucht es oft noch Hörübungen zum Unterscheiden von Lauten. Einige dieser Hörübungen findest du auch in Modul 4 und 5 des Kurses. Damit kann du auch zu Hause dein Kind unterstützen, damit die Sprachlaute „in die richtige Schublade sortiert“, also richtig gespeichert werden.

Wenn es so wirkt, als ob ein Kind beim Sprechen seine Zunge nicht gut steuern kann, dann ist es gut, genauer hinzuschauen. Diese Suchbewegungen für Laute sind ein mögliches Symptom für eine seltene Sprechstörung, die Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED), je nach Fachliteratur auch Kindliche Sprechapraxie (KNAX) genannt.

Das Problem bei einer VED ist nicht die Mundmotorik, sondern die Ebene dahinter: In der Planung und Steuerung von Sprechbewegungen. Eine VED kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein: Manche Kinder können nur ein paar Laute nicht gut ansteuern. Andere Kinder sind kaum oder gar nicht verständlich. Kinder mit VED brauchen eine gezielte VED-Therapie.

Wichtig zu wissen: Die meisten Kinder mit Aussprachefehlern haben keine VED. Nähere Infos findest du in meinem Blogartikel „Was ist eine Verbale Entwicklungsdyspraxie“?

Auch eine schwache Mundmotorik kann eine auffällige Aussprache verursachen. Dabei werden dann aber keine Laute vertauscht, sondern die Aussprache wirkt insgesamt „nuschelig“. Das heißt: Die Laute werden richtig artikuliert (also nicht vertauscht oder weggelassen), aber nicht ganz so „sauber“ ausgesprochen.

Ja, es ist möglich, dass sich die Lippenspalte auf die Bildung des SCH auswirkt, auch wenn sie operiert wurde. Für das SCH wird eine Lippenrundung benötigt, die evtl. bei eurem Kind schwieriger sein könnte. Gezielte Übungen für die Gesichtsmuskulatur können hier, so wie ihr das auch vermutet, hilfreich sein. 

Wenn euer Kind das SCH mit einem SS ersetzt, dann könnte folgende Übung helfen: Sprecht mehrmals hintereinander SCH-SS-SCH-SS-SCH-SS. Dieser schnelle Wechsel übt das gezielte Ansteuern der Muskeln bei den zwei Lauten. Spielerisch lässt sich dies in einem Würfelspiel verpacken: Beim Setzen der Figur soll als Zusatzaufgabe SCH und SS abwechselnd gesprochen werden.

Ich empfehle zusätzlich, dass sich eine Logopädin*in vor Ort die Mundbewegungen eures Kindes genau anschaut und dann ganz gezielt Übungen für euer Kind heraussucht. Eventuell wird sie auch mit Vibration (Novaphon) und Gesichtsmassage arbeiten. 

Das Vertauschen der unbetonten Vorsilbe „ge“ mit „de“ ist bis ca. 4;11 Jahren sehr häufig, ab 5 Jahren wird es seltener. Diese Vorsilbe betrifft die Vergangenheitsform von Verben (gerutscht, gespielt,…) und manche Nomen (Gespenst, Gefängnis, Gefahr,…).  

Ja, du kannst auch zu Hause dafür Förderspiele machen: Erzählt euch zum Beispiel abends, wie euer Tag gewesen ist. Betone dabei das „ge-“ besonders. Hier findest du ein Memory und ein Würfelspiel für die Vorsilbe „Ge-„. Auch die Hörübungen in Modul 4 und 5 unterstützen dein Kind dabei, genauer hinzuhören und sich selbst korrigieren zu können.

Erwachsene, die Laute ersetzen, sind gar nicht so selten. Die Strategie vieler Erwachsener mit Lautvertauschungen: Sie nuscheln, so dass der Aussprachefehler nicht mehr so gut hörbar ist. Oft wissen Erwachsene selbst nicht, dass sie Laute ersetzen.

Zu deiner Frage: Ja, auch Erwachsene können sich noch eine korrekte Aussprache angewöhnen. Dies bedeutet oft mehr Mühe und mehr Wiederholungen als die Aussprachetherapie bei Kindern, weil die Gewohnheit schon sehr gefestigt ist. Aber möglich ist eine gelingende Aussprachetherapie auch bei Erwachsenen.

Fragen zu Modul 2

Der Laut-Check

Ja, da gibt es viele andere Möglichkeiten!

Manche Kinder mögen gerne Rollenspiele: Zum Beispiel können zwei Playmobilfiguren auf Schatzsuche gehen. Als Rätsel sollen sie die Bilder benennen, die auf dem Weg zum Schatz liegen.

Andere Kinder mögen klare Botschaften. Du kannst deinem Kind erklären, dass du herausfinden willst, welche Wörter es schon kennt und sprechen kann. Dazu soll es dir die Wörter diktieren (die Bilder benennen) und du schreibst alles genau auf.

Und wenn alle Ideen nicht greifen: Dann leg einen Zettel in Reichweite. Immer, wenn dir im Gespräch mit deinem Kind ein Wort auffällt, dann schreib es schnell auf. Auch so bekommst du Hinweise, wie dein Kind Wörter ausspricht und welche Laute regelmässig ersetzt oder weggelassen werden. 

Das Ziel ist, dass du herausfindest, welche Laute dein Kind wie ersetzt oder weglässt. Der Weg dahin (ob durch den Laut-Check oder durch Beobachtung) ist nicht so wichtig.

Das waren die Fragen, die mich bisher erreicht haben. Ich ergänze die FAQ-Seite, wenn neue Fragen dazukommen und sag‘ dir per E-Mail Bescheid.

Liebe Grüße, Wiebke

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