
28. September 2023 Keine Kommentare
Was ist denn ein Claim? Bis vor Kurzem kannte ich diesen Begriff noch nicht, bis ich in einem Workshop der Content Society die Aufgabe bekam, nach meinem persönlichen Claim zu suchen. Jetzt weiß ich: Claims gibt es überall. „Wohnst du noch oder lebst du schon?“ fragt uns seit Jahren Ikea, „Just do it!“ fordert Nike. Im Unterschied zum Slogan stecken in einem Claim die Werte und die Mission des Unternehmens.
Okay, ich hab zwar (noch) kein Unternehmen. Aber Werte für meine Arbeit und eine Mission für meinen Blog habe ich schon.
Seit dem Frühjahr 2021 blogge ich. Das Ziel hinter meinen Texten: Ich will Eltern erreichen, die sich Sorgen um die Sprachentwicklung ihres Kindes machen. Denn die Gefühle von Eltern mit besonderen Kindern kenne ich selbst, als Logopädin und auch als Mama:
Mein großer Wunsch ist es, Eltern, die sich Sorgen machen, den Rücken zu stärken: Mit Mitgefühl und Vertrauen, mit meinem Fachwissen und mit einem Koffer voller Ideen.
Und dieser Wunsch soll sich auch in meinem Claim ausdrücken. Ich überlege hin und her: Welcher Claim passt zu mir und meiner Mission? Was verbinde ich selbst mit dem Gefühl des Rückenstärkens? Beim Nachdenken erinnere ich mich an ein Erlebnis als Kind und an eine Situation als Mutter:
Wir sind im Familienurlaub in Schweden, mitten im Wald. Ich bin fünf Jahre alt. Meine Eltern haben mein kleines Kinderfahrrad mitgebracht, denn ich will unbedingt Radfahren lernen. Jeden Abend üben wir auf dem Schotterweg, der um einen See herumführt. Anfangs halten meine Eltern noch mein Fahrrad fest, ein paar Tage später reicht die Hand auf dem Rücken, um mich noch ein wenig zu halten. Eines Abends fühle ich es: Ich kann Fahrradfahren! Begeistert rufe ich meiner Mutter zu: „Lass los, ich kann das alleine!“
In mir entsteht ein Bild von einem Kind, dass voller Selbstvertrauen Fahrrad fährt. Und wenn es nötig ist, eine Extraportion Rückenwind von seinen Eltern bekommt.
Diese Art Rückenwind wünsche ich mir für alle Kinder! Nicht nur beim Fahrradfahren, sondern auch beim Sprechenlernen.
Als unser drittes Kind zwei Jahre alt wird, spricht es genau 16 Wörter. Schon in den Monaten vor seinem 2. Geburtstag habe ich mich gewundert, dass so wenig neue Wörter auftauchen. Obwohl ich rational weiß, dass das Verhalten von Eltern nicht die Ursache für eine verzögerte Sprachentwicklung ist, habe ich als Mama trotzdem Schuldgefühle: Ist er mit zwei älteren Geschwistern etwas untergegangen im Familientrubel? Hätte ich schon früher merken können, dass er etwas mehr Unterstützung in seiner Sprachentwicklung braucht?
Ich lese mich noch einmal intensiv in die aktuellste Forschung zum Thema Late Talker ein und beginne, mein Wissen als Logopädin auch zu Hause anzuwenden. Nach und nach teste ich sämtliche Sprachförderstrategien auf Alltagstauglichkeit. Und ich merke, dass sich durch diese exklusive Aufmerksamkeit auch unsere Mama-Sohn-Beziehung vertieft.
Aus dieser Zeit stammt ein Foto, das meinen Sohn auf seinem Laufrad zeigt. Als ich 2021 meine Website Starke Sprache starte, wähle ich dieses Foto als das Headerbild meiner Startseite aus.
In dieser Zeit wird mir noch einmal besonders klar, dass auch Eltern manchmal eine Hand im Rücken brauchen, wenn sie nicht weiterwissen, wenn sie Ängste und Sorgen haben. Die Idee für meinen Blog Starke Sprache ist geboren. Mit meinem Blog will ich Eltern diesen Rückenwind geben.
Rückenwind:
Mit Rückenwind sprechen lernen: Das ist GENAU MEIN Claim!
Denn genauso wie das Foto drückt dieser Claim meine Haltung aus, wie ich Eltern und ihre Kinder unterstützen will: Mit Vertrauen in ihre Fähigkeiten und stärkendem Rückenwind, wenn der Weg besonders holprig wird.
Hier findest du alle Blogartikel nach Themen sortiert:
Hallo, hier schreibt Wiebke!
Als Logopädin zeige ich Eltern, wie sie die Sprachentwicklung ihres Kindes spielerisch und kompetent unterstützen können.
Auf meinem Blog findest du logopädisches Fachwissen in verständlicher Sprache, motivierende Spielideen zur Sprachförderung und auch ein paar persönliche Artikel.
Viel Spaß beim Lesen! 🤩