Mit Babys und Kleinkindern singen: Wie du mit einfachen Liedern die Sprache förderst
(auch wenn du denkst, dass du nicht singen kannst)

Mit Babys und Kleinkindern singen: Wie du mit einfachen Liedern die Sprache förderst
(auch wenn du denkst, dass du nicht singen kannst)
Gemeinsames Singen mit Kindern ist ein echtes Wundermittel für die Sprachförderung. Singen ist deshalb so wirkungsvoll, weil Wörter mit Musik verknüpft werden und beim Singen beide Gehirnhälften sehr aktiv zusammenarbeiten. Außerdem fördert Singen die Aufmerksamkeit und genaues Zuhören. Und macht glücklich!
Gute Argumente, oder? Viele Eltern singen trotzdem nicht gerne mit ihrem Kind. Vielleicht geht es dir so wie dieser Mutter:
„Mit meinem Kind singen? Ich weiß ja, dass Musik gut für die Sprache sein soll. Aber ich bin leider völlig unmusikalisch. Echt, ich kann nicht singen!“
Wenn du nicht gerne singst: Nicht schlimm. Ich will mit diesem Artikel auf keinen Fall dazu beitragen, dass dein schlechtes Gewissen und die To-Do-Liste größer werden („jetzt auch noch singen!“).
Hoffentlich kann ich dich mit meiner einfachen 3-Schritte-Anleitung zum unverkrampften Ausprobieren ermutigen. Und vielleicht stellst du sogar fest: „Och, eigentlich macht Singen zusammen mit meinem Kind Spaß. Egal, wie es sich anhört.“
Wenn du immer noch denkst: „Schön und gut, aber ich kann wirklich nicht singen!“ dann empfehle ich dir diesen Artikel von meiner Bloggerkollegin Elena Deppe. Elena ist Trainerin für gesundes Atmen und heilsames Singen und schreibt über: „Ich kann nicht singen. 4 Gründe, warum das nicht stimmt.“
Hier ist meine 3-Schritte-Anleitung für einen ganz einfachen Start ins Singen mit deinem Baby oder Kleinkind:
1. Schritt: Sucht euch ein einfaches Kinderlied aus
Suche dir ein Kinderlied, dass du selbst gut kennst. Vielleicht einen Klassiker aus deiner Kindheit wie „Alle meine Entchen“?
Falls dir die Texte von Kinderliedern nicht mehr einfallen: Es gibt witzige Kinderliederbücher mit Soundfunktion, zu denen man auch mitsingen kann. Oder ihr nutzt die Toniebox oder einen CD-Player zum Mitsingen.
2. Schritt: Sing los
Setz dich neben dein Kind und sing los. Einfach so. Als würdest du deinem Kind etwas erzählen. Bestimmt wird dein Kind dich neugierig beobachten: „Nanu, was macht Mama (oder Papa) denn da Spannendes?“
Eigentlich reichen diese zwei Schritte schon, um mit deinem Kind ins gemeinsame Singen einzusteigen.
Wenn du Spaß an der Sache bekommst, hast du vielleicht Lust, eins der folgenden Strategien zur Sprachförderung ins Singen mit einzubauen:
3. Schritt: Füge eine dieser Strategien zur Sprachförderung hinzu
Bewegungen beim Singen
Dein Kind spricht noch nicht oder wenig? Dann sind begleitende Bewegungen eine super Sache: Überlege dir zu eurem Lied ein paar wenige Gesten. Nach und nach wird dein Kind bestimmt versuchen, diese mitzumachen und sich die neuen Wörter so besser merken können.
Für „Alle meine Entchen“ könnten es folgende Bewegungen sein:

Warte ab, ob dein Kind dir eine Botschaft zum Weitersingen sendet
Warte ab, ob dein Kind ein Wort ergänzen will
Dein Kind kann schon ein paar Wörter sprechen? Wenn ihr das Lied schon ein paar Mal gesungen habt, könntest du die Strategie „Erwartungsvolle Pause“ einsetzen:
Vor dem letzten Wort in der Strophe machst du eine erwartungsvolle Pause (in dem Lied „Alle meine Entchen“ vor dem Wort „Höh“) und schaust dein Kind freudig-auffordernd an. Viele Kinder haben großen Spaß daran, dass fehlende Wort zu ergänzen. Wenn nicht: Kein Problem, dann singst du das Lied einfach selbst zu Ende.
Denkt euch gemeinsam neue Liedverse aus
Wenn dein Kind schon Ein-/Zwei- oder Mehrwortsätze sprechen kann, macht es viel Spaß, sich gemeinsam neue Liedverse und passende Bewegungen auszudenken. Hier siehst du ein Beispiel, wie du ein interaktives Gute-Nacht-Lied mit deinem Kind erfinden kannst:

Für noch mehr Sprachförderung am Abend schaue dir gerne hier meine Anleitung zum einfachen Erfinden von Gute-Nacht-Geschichten an.
3 Tipps fürs Singen mit Kindern:
- Gemeinsames Singen soll vor allem Spaß machen. Ich finde: Singen mit Kindern ist das Gegenteil von Leistung und Druck. Dein Kind kann mitsingen, dazu klatschen oder einfach zuhören. So, wie es für dein Kind passt.
- Versuche, etwas höher zu singen als du es normalerweise tun würdest. Denn die Stimmlippen von Kindern sind kürzer, so dass Kinderstimmen höher sind. Für dich sollte die Tonhöhe natürlich noch angenehm bleiben.
- Lieder eignen sich gut als Ritual für Übergänge: Als Gute-Nacht-Lied, als „Ich bin aus dem Mittagsschlaf aufgewacht-Lied“, vor dem Essen oder beim Wickeln könnt ihr euch ein Lied aussuchen, das ihr zu dieser Gelegenheit immer singt. So strukturiert ein Lied euren Tagesablauf und die tägliche Wiederholung hilft deinem Kind, sich die Melodie und den Text immer besser zu merken.
Ich wünsche euch viel Spaß beim gemeinsamen Singen!
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Als Logopädin bin ich Expertin für Sprachentwicklung.
Ich weiß genau, wie frustrierend es für alle sein kann, wenn ein Kind sich mitteilen möchte, aber nicht weiß, wie. Oder wenn ein Kind begeistert erzählt, aber keiner versteht, was es sagt.
Bei mir erfährst du, wie du dein Kind beim Sprechen lernen liebevoll begleiten und spielerisch stärken kannst.
Damit dein Kind aufblüht und sich wirklich verstanden fühlt.
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