Mit dieser lustigen Idee zum Sprechzeichnen kannst du die deutliche Aussprache, die phonologische Bewusstheit und weitere wichtige Grundlagen für die Einschulung fördern.
Einen Link zum kostenlosen Download des Sprechzeichnen-Reims „Schulkind sein“ und Tipps für die Umsetzung findest du weiter unten.
Viel Spaß!
Inhalt des Artikels
Was ist Sprechzeichnen?
Beim Sprechzeichnen werden einfache Formen (Sprechzeichen) gezeichnet. Im Rhythmus eines Reims zeichnet das Kind diese einfache Form immer wieder nach.
Hier ist ein Beispielfoto fürs Sprechzeichnen:

Was wird beim Sprechzeichnen gefördert?
1. Förderung der Aussprache
Beim Sprechzeichnen wird Sprache mit Bewegung und Rhythmus verbunden. Gleichzeitig verlangsamt sich das Sprechen, sodass die deutliche Aussprache leichter fällt.
Auch in der logopädischen Therapie nutze ich unter anderem das Sprechzeichnen, insbesondere zur Festigung verschiedener Laute, zum Beispiel beim Lispeln.
2. Förderung der phonologischen Bewusstheit
Das Reimen sowie das silbenbetonte Sprechen der Sprechzeichnenreime fördern außerdem die phonologische Bewusstheit – das ist die Erkenntnis, dass Wörter aus Silben und Lauten bestehen.
Die phonologische Bewusstheit gilt als eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiches Lesen- und Schreibenlernen und kann im Vorschulalter gut gefördert werden.
Vor allem bei Kindern mit (ehemals) auffälliger Sprachentwicklung ist diese Förderung wichtig, da sie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Lese-Rechtschreibschwäche haben.
3. Förderung der Grafomotorik
Beim Sprechzeichnen üben Kinder ganz nebenbei feinmotorische Bewegungen (Grafomotorik), die für das Schreibenlernen wichtig sind, zum Beispiel das gezielte Lenken des Stifts, das Dosieren von Druck und das Malen einfacher Formen.
4. Förderung von Ruhe und Konzentration
Beim Sprechzeichnen wird durch die rhythmischen, wiederholenden Bewegungen das parasympathische Nervensystem aktiviert. Das ist der Teil des Nervensystems, der für Ruhe, Ausgeglichenheit und Regeneration zuständig ist. Deshalb eignet sich Sprechzeichnen auch wunderbar als kleines Ritual zu Beginn von Gruppenstunden oder in der logopädischen Therapie.
Kinder kommen innerlich zur Ruhe, der Atem wird gleichmäßiger, die Konzentration steigt. Auch für Kinder mit hoher Impulsivität oder Unruhe kann das Sprechzeichnen ein wertvolles Werkzeug sein, um sich zu zentrieren und im Hier und Jetzt anzukommen.
Beispiel fürs Sprechzeichnen – zum kostenlosen Download

Sprechzeichnenreim „Schulkind sein“
- Schulkind sein
- das ist fein.
- Ich lern‘ was,
- das macht Spaß!
So geht’s: Beim Sprechen jeder Silbe wird eine Linie der Schultüte nachgezeichnet – pro Zeile einmal rundherum.
Tipps zum Sprechzeichnen und zur Sprachförderung
1. Das Sprechzeichnen fällt meinem Kind schwer. Was kann ich tun?
Beim Sprechzeichnen geht es nicht um perfektes oder akkurates Zeichnen. Viel wichtiger ist der Spaß am Ausprobieren. Auch wenn dein Kind erst einmal nur zuschauen möchte, wie du den Reim sprichst und dazu malst, ist das bereits ein sprachfördernder Impuls. Oder ihr sprecht den Reim gemeinsam und malt das Sprechzeichen in die Luft, auf euren Rücken oder mit Fingerfarbe – ganz spielerisch.

2. Wie oft soll ich den Reim wiederholen?
Ich empfehle, den Reim ca. 5-10 Mal direkt hintereinander zum sprechen, so dass das gemeinsame Malen und Sprechen immer einfacher wird. Bei jeder Wiederholung wird dein Kind geübter und die Bewegung fließender. Aber: Macht es so, wie es euch gefällt.
3. Hast du einen Tipp, wie ich diesen Reim zur Förderung des SCH nutzen kann?
Um die Wahrnehmung für das SCH zu stärken, könnt ihr gemeinsam Wörter sammeln, die ein SCH enthalten und in eure gemalte Schultüte hineinpassen. Und beim Sprechen des Reimes kann dein Kind die richtige Aussprache von „Schulkind“ natürlich auch üben.
Ich wünsche dir und deinem Kind viel Spaß mit dem Sprechzeichnenreim!

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