Abendrituale sind für die meisten Kinder wichtig, um die Aufregung des Tages hinter sich zu lassen und in den Schlaf zu finden. Ein Nebeneffekt vieler Abendrituale: Sie fördern die Sprache. Denn die Wiederholungen helfen deinem Kind, sich neue Wörter gut zu merken und vor dem Schlafen noch einmal intensiv in Sprache einzutauchen. Das ist zum Beispiel für Late Talker eine gute Möglichkeit, ihren Wortschatz zu erweitern.
Hier findest du eine Liste mit 14 schönen Abendritualen für Kinder:
- Tagesrückblick der Gefühle: Erzählt euch von drei Gefühlen, die ihr heute erlebt habt. Falls dein Kind noch nicht oder wenig spricht, kann euch eine Gefühlsuhr helfen, dem anderen sein Gefühl zu zeigen.
- Gute-Nacht-Reihe: Wünscht Gegenständen oder Kuscheltieren der Reihe nach „Gute Nacht“: „Gute Nacht, gelbe Mondlampe.“ „Gute Nacht, Fuchs.“
- Wunschträume: Erzählt euch, was ihr in dieser Nacht gerne träumen wollt.
- Geschichtenmassage auf dem Rücken, z.B. eine Wettermassage
- Zahnputzritual: Erzähle deinem Kind, was es heute alles gegessen hat, während du seine Zähne (nach)putzt. Hier findest du eine genauere Anleitung für dieses Zahnputzspiel.
- Abendliches Fingerspiel: Spielt gemeinsam das Fingerspiel „Wenn es draußen dunkel wird„ mit den passenden Handbewegungen
- Wünsche verschicken: Pustet gute Wünsche an Oma und Opa oder an die Freunde im Kindergarten durch die Luft.
- Abendgebet: Wofür bin ich heute dankbar? Wofür und für wen will ich heute Gott um Hilfe bitten?
- Körperreise: Streichel der Reihe nach sanft die Füße, Beine, Bauch oder Rücken, Arme und Hände deines Kindes, bis sich der ganze Körper warm und müde anfühlt. Dabei kannst du die Körperteile benennen.
- Gute-Nacht-Lied singen: In meinem Artikel „Mit Babys und Kleinkindern singen“ findest du ein einfaches Abendlied zur Melodie „Alle meine Entchen“, bei dem ihr gemeinsam neue Tiere dazuerfinden könnt.
- Fantasiereisen: Erfinde eine einfache Geschichte, bei der dein Kind in Gedanken an einen schönen Ort reist. Beschreibe, wie angenehm warm die Sonne dort scheint, wie sich das Gras unter den Füßen anfühlt… Falls du nach Anregungen suchst: Auf dem Blog von Sabine Sommerfeld gibt es wunderschöne Fantasiereisen zum Vorlesen.
- Rückenmalerei: Male ein Bild auf den Rücken deines Kindes und lass es raten, was du gemalt hast.
- Gute-Nacht-Geschichte-erfinden: Hier findest du eine Anleitung in 5 Schritten, wie du ganz einfach eine Geschichte selbst erfindest.
- Tagesrückblick: Erzähle deinem Kind, was ihr gemeinsam erlebt habt: „Zuerst hab ich dich geweckt, dann haben wir gekuschelt und dann ein Toastbrot gefrühstückt…“ Falls dein Kind sich bei manchen Vergangenheitsformen noch unsicher ist („Ich bin gegangt.“), bekommt es während des Erzählens ein gutes Sprachvorbild von dir. Auch für Kinder, die die Vorsilbe „ge-“ noch durch ein „de-“ ersetzen (oder die Vorsilbe ganz weglassen) ist dieses Abendritual hilfreich, da sie viele Male hintereinander die richtige Aussprache der Vorsilbe hören.
Was ist das liebste Abendritual für dich und dein Kind? Erzähl es mir gerne in den Kommentaren.
Liebe Grüße, Wiebke
Hallo, hier schreibt Wiebke!
Ich bin Logopädin, Autorin dieses Blogs und Mutter von drei Kindern. Hier findest du Infos zur Sprachentwicklung und Tipps, wie du dein Kind beim Sprechenlernen kompetent und spielerisch begleiten kannst.
Viel Spaß beim Lesen! 🤩